Rummenigge zu verletzungsgeplagten Coman: «Nicht überdrehen»

München – Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat den verletzungsgeplagten Außenstürmer Kingsley Coman zu Besonnenheit im Umgang mit Rückschlägen aufgerufen.

Rummenigge empfiehlt dem Franzosen, «nicht zu überdrehen und schon über ein mögliches Karriereende nachzudenken, wenn er nochmal verletzt würde. Bei dem heutigen Fußball, der ja sehr schnell und zum Teil aggressiv ist, ist es nicht zu verhindern, dass du hin und wieder verletzt bist. Wichtig ist, dass man immer wieder mit neuem Spirit zurückkommt.»

Coman hatte vor Kurzem in der französischen TV-Sendung «Téléfoot» erzählt, wie schwer dieses Jahr für ihn gewesen sei und dass er bei einer weiteren schweren Verletzung ein Karriereende nicht ausschließen könne. «Eine dritte Operation, ich glaube nicht, dass ich das machen könnte», meinte der französische Nationalspieler.

«Ich verstehe, wenn man verletzt war, dass man dann ein bisschen kritisch die Dinge hinterfragt, aber ich glaube, wenn er demnächst drei, vier Monate hintereinander tolle Spiele macht, dann wird er auch wieder über den angenehmen Part des Fußballspiels nachdenken», sagte Rummenigge.

«Wenn man in kürzester Zeit zwei solche Verletzungen erlitten hat, ist man vielleicht sehr sensibel und horcht in den Körper rein», sagte Trainer Niko Kovac. «Er ist ein Weltklassespieler, der sicherlich noch viele Titel holen wird.»

Coman ist mittlerweile wieder fit und gehört auch zum Kader des FC Bayern für die Champions-League-Dienstreise zu Ajax Amsterdam. Der 22-Jährige hatte sich im Bundesliga-Eröffnungsspiel Ende August einen Riss des Syndesmosebandes oberhalb des linken Sprunggelenks zugezogen und fehlte den Münchnern daraufhin mehrere Monate. Coman hatte bereits fast die komplette Rückrunde der vergangenen Saison wegen derselben Verletzung am selben Fuß verpasst und war anschließend auch nicht bei der WM dabei.

«Manchmal sagt man das aus der Emotion heraus, weil die Reha eben nicht Spaß macht, aber er ist ein guter Junge und hat sich wieder herangekämpft, hat hervorragend gearbeitet und wird seine Leistungen bringen», sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. «Die Karriere eines Fußballers ist lang, er ist gerade am Anfang. Auf den Kingsley halten wir große Stücke, deshalb muss er weiter kämpfen.»


(dpa)

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