Paderborn und Berlin gewinnen Aufstiegs-Duelle

Düsseldorf – Entsetzen in Hamburg, Hoffnung in Berlin, Träume in Paderborn: Im Aufstiegs-Rennen der 2. Fußball-Bundesliga hat sich der Wind in zwei direkten Duellen des 31. Spieltages gedreht.

Dem Hamburger SV droht plötzlich ein böses Ende, der SC Paderborn schreibt dagegen weiter fleißig an einem möglichen Aufstiegs-Märchen. Am Tag zuvor hatten die seit vier Spielen sieglosen Kölner Trainer Markus Anfang entlassen. Die maximal vier Punkte aus den letzten drei Spielen soll nun Interims-Coach André Pawlak holen.

Der HSV (53 Punkte) rutschte durch das 0:2 (0:0) bei Union Berlin hinter die punktgleichen Berliner aus den Aufstiegsplätzen auf Rang vier ab. Aufsteiger Paderborn (54) eroberte derweil durch das 3:1 (0:0) gegen den Fünften 1. FC Heidenheim (49) den zweiten direkten Aufstiegsrang hinter dem 1. FC Köln (59).

Umjubelter Spieler in Paderborn war Christopher Antwi-Adjej, der die beiden ersten Treffer erzielte (52./59.). Kai Pröger legte nach (90.+2), Robert Andrich (90.+4) verkürzte. Die Tore für Berlin erzielten Robert Zulj, der nach 45 Sekunden in der 2. Halbzeit einen groben Schnitzer von Gideon Jung nutzte, und Grischa Prömel (84.).

Für Heidenheim dürfte der Traum vom Aufstieg beendet sein. Gleiches gilt wohl für den FC St. Pauli (48), obwohl dieser beim 4:3 (1:2) gegen Jahn Regensburg (45) nach sechs Spielen ohne Sieg mal wieder gewann. Die Regensburger und Holstein Kiel (46) nach dem 2:3 (2:2) beim SV Sandhausen sind erst recht aus dem Rennen.

Sandhausen hat mit 34 Zählern und nach sieben Spielen weiter vier Punkte Vorsprung auf den 1. FC Magdeburg. Der Aufsteiger behauptete durch das 2:1 (2:1) gegen die SpVgg Greuther Fürth den Relegationsplatz. Der FC Ingolstadt macht mit nur einem Punkt dahinter aber mächtig Druck. Nach dem 1:0 (0:0) gegen Dynamo Dresden haben die Schanzer nun zehn Punkte aus vier Spielen mit Trainer-Rückkehrer Tomas Oral geholt.

Mächtig unter Druck steht damit am Montagabend der MSV Duisburg. Im Falle einer Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld (20.30 Uhr/Sky) hätte das Tabellen-Schlusslicht sechs Punkte Rückstand auf den dann maximal möglichen Relegationsplatz und wäre so gut wie abgestiegen. Erzgebirge Aue ist nach dem 3:2 gegen den VfL Bochum mit 36 Punkten derweil fast gerettet.

Für die Schlagzeilen des Wochenendes sorgte aber ausgerechnet der Tabellenführer. Nach vier Spielen ohne Sieg entließ der 1. FC Köln Trainer Markus Anfang. «In dieser Phase der Saison war es notwendig, etwas zu verändern, um unser Ziel nicht in Gefahr zu bringen», erklärte Sport-Geschäftsführer Armin Veh. «Mein Kölner Herz trägt Trauer», sagte derweil der gebürtige Kölner Anfang, der genau 300 Tage nach Amtsantritt beurlaubt wurde und den Aufstieg mit seinem Herzensverein nun nicht mehr selbst zu Ende bringen darf.

Als potenzielle Nachfolger für den Sommer werden unter anderen Bruno Labbadia (Wolfsburg), Achim Beierlorzer (Regensburg), André Breitenreiter (zuletzt Hannover) und David Wagner (zuletzt Huddersfield Town) gehandelt.


(dpa)

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