Nachlässige Bayern siegen in Paderborn

Paderborn – Bayern München hat seine Pflichtaufgabe beim Schlusslicht SC Paderborn trotz einiger Nachlässigkeiten mit viel Mühe gelöst.

Der Titelverteidiger gewann beim Aufsteiger mit 3:2 (1:0) und übernahm damit aufgrund der Leipziger Niederlage gegen Schalke die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga. Drei Tage vor dem Champions-League-Duell bei Tottenham Hotspur erzielten Serge Gnabry (15. Minute), Coutinho (55.) und Robert Lewandowski (79.) vor 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Benteler-Arena die Treffer für die Bayern.

Paderborn wartet damit trotz einer kämpferisch starken Leistung weiter auf den ersten Saisonsieg in der Liga. Die Treffer des eingewechselten Kai Pröger (68.) und von Jamilu Collins (84.) sorgten zwar für Riesenjubel, waren am Ende aber zu wenig.

Bayern-Coach Niko Kovac hatte seine Ankündigung wahr gemacht und ungeachtet der bevorstehenden Champions-League-Partie seine beste Mannschaft aufgeboten. Für Corentin Tolisso rückte Thiago ins defensive Mittelfeld, Kingsley Coman ersetzte den verletzten Ivan Perisic – das waren die einzigen Änderungen im Vergleich zum klaren Sieg gegen Köln eine Woche zuvor. Rückkehrer David Alaba, der seinen Muskelfaserriss auskuriert hat, saß nur auf der Bank.

Doch der Aufsteiger zeigte keine Angst vor großen Namen und hielt auch gegen den übermächtigen Rekordmeister an seiner offensiven Linie fest. Paderborns Trainer Steffen Baumgart vertraute wie immer einem 4-4-2-System. «Darin fühlen sich meine Spieler einfach am sichersten», hatte Paderborns Coach vor dem Spiel gesagt.

Trotz einer couragierten Leistung des Außenseiters hätten die Bayern die Partie eigentlich bereits in der Anfangsviertelstunde entschieden haben müssen. Robert Lewandowski, Coutinho und Coman vergaben drei hochkarätige Chancen, ehe Gnabry den klaren Favoriten in Führung brachte. Coutinho hatte den Nationalspieler schön in Szene gesetzt.

Wie vorne leisteten sich die Münchner auch in der Defensive einige Nachlässigkeiten. Das Starensemble wirkte gedanklich doch schon beim Tottenham-Spiel. Bestes Beispiel: Völlig unbedrängt spielte Thiago einen riskanten Rückpass in Richtung von Nationaltorwart Manuel Neuer, der am Bayern-Keeper vorbei ans Außennetz ging. Die Paderborner hielten weiter mutig dagegen und wurden zur Halbzeit mit Ovationen und lauten Paderborn-Sprechchören in die Kabine verabschiedet.

Auch nach dem Seitenwechsel war fußballerisch zwischen beiden Teams phasenweise ein Klassenunterschied zu sehen. Paderborn kämpfte aber im Stile einer Amateurmannschaft im DFB-Pokal aufopferungsvoll und stellte die unkonzentrierten Bayern damit immer wieder vor Probleme. Mit dem zweiten Treffer durch Coutinho nach schöner Kombination über Joshua Kimmich und Gnabry schien die Partie entschieden. Doch Pröger machte es wieder spannend. Auch der dritte Treffer durch Lewandowski war noch nicht die Entscheidung, weil Collins noch einmal verkürzte. Für mehr reichte es für den Aufsteiger aber nicht mehr.


(dpa)

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