«Mr. Europa League» Stindl rettet Gladbach das 1:0

Graz – «Mr. Europa League» hat wieder zugeschlagen. Vier Spiele lang stand Lars Stindl nach seiner langen Verletzungspause nicht in der Startformation von Borussia Mönchengladbach, dann schlug wieder in der Europa League die große Stunde des Gladbacher Kapitäns.

«Das war nicht einfach, aber wir haben gezeigt, wozu wir fähig sind. Wir haben alles reingeworfen, weil wir unbedingt gewinnen wollten», sagte der 31-Jährige, der mit insgesamt acht Treffern in der Endrunde der beste deutsche Torschütze seit Einführung des Wettbewerbs vor zehn Jahren ist. Schon beim 1:1 in Rom erzielte er mit einem Elfmeter in der Nachspielzeit das wichtige 1:1. Kurios: Alle Europa-League-Treffer erzielte Stindl auswärts.

Vielleicht liegt das an der besonderen Unterstützung der Gladbacher Fans, von denen wieder fast 6000 in Graz dabei waren. «Das war ja auch schon in den anderen Spielen der Fall. Die Fans sind unser großes Gut. Darum war der Sieg auch ein kleines Dankeschön», sagte Borussias Kapitän.

Die Anhänger mussten allerdings lange warten, ehe die Gladbacher die Partie besser in den Griff bekamen. «Die Wolfsberger sind unheimlich schwer zu bespielen und zu bekämpfen. Da die richtigen Mittel zu finden, ist schwierig», sagte Trainer Marco Rose. «Doch dann haben wir die richtige Antwort gegeben und das Tor zum rechten Zeitpunkt gemacht und uns sogar noch zwei, drei gute Chancen erspielt», sagte Stindl, der mit seinen Kollegen ausgiebig vor der Gästekurve mit den Borussen-Anhängern feierte.

Der Siegtreffer der Gladbacher, die in der Europa-League-Gruppenphase noch nie ein Auswärtsspiel verloren haben, war absolut sehenswert. Ein direkter, zentimetergenauer flacher Pass von Oscar Wendts linker Seite erreichte Borussias Kapitän optimal, so dass Stindl in der 60. Minute eigentlich nur noch den Fuß hinhalten musste. «Bei dem Treffer haben wir die Räume genutzt und einen schönen Spielzug letztlich vollendet. Jetzt wollen wir auch in Europa überwintern», sagte Sportdirektor Max Eberl.

Im letzten Gruppenspiel gegen Basaksehir FK am 12. Dezember genügt den Gladbachern schon ein Remis zum Einzug in die nächste Runde. Bei einem Sieg wäre man sicher Gruppenerster und selbst bei einer Niederlage gibt es noch eine hauchdünne Chance: Dann müsste Wolfsberg im Parallelspiel aber in Rom gewinnen.


(dpa)

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