Meinert im Dauereinsatz: U20-Frauen peilen WM-Titel an

Saint-Malo – Maren Meinert ist eine der erfolgreichsten Trainerinnen der Welt und derzeit mal wieder im Dauereinsatz. Die Weltmeisterin von 2003 führte bereits zahlreiche weiblichen Nachwuchsteams des Deutschen Fußball-Bundes zu Medaillen und Titelgewinnen.

Dreimal holte sie mit der U19 den EM-Titel (2006, 2007, 2011), zweimal gewann sie die U20-WM (2010, 2014). Erst vor einer Woche kehrte die Duisburger Trainerin mit der Silbermedaille von der U19-EM in der Schweiz zurück.

Seit 2005 arbeitet Meinert für den DFB und entwickelte Dutzende Talente, die später in die A-Nationalmannschaft aufstiegen und zu Leistungsträgerinnen wurden. So gehörten beispielsweise die heutige DFB-Spielführerin Dzsenifer Marozsan und Stürmerin Alexandra Popp zu jener Mannschaft, die 2010 in Deutschland mit Meinert erstmals die U20-WM gewann. Und aus dem siegreichen WM-Team 2014 in Kanada schafften u.a. Linda Dallmann, Lina Magull oder Sara Däbritz den Sprung in die Frauen-Nationalmannschaft. Nun drängt die nächste Generation nach vorn.

Da kommt die U20-WM in Frankreich (5. bis 24. August) als Testlauf für die Frauen-WM 2019 im Nachbarland gerade recht. Deutschland gehört mit Titelverteidiger Nordkorea, Spanien, Frankreich und den USA erneut zu den Favoriten. Meinert, die an diesem Sonntag ihren 45. Geburtstag feierte, hat erneut ein vielversprechendes Team beisammen. «Die Spielerinnen sind sehr eigenständig und lernbereit. Wir haben eine gute Qualität und starke Persönlichkeiten im Kader. Ich hoffe, dass wir eine gute Rolle spielen können», sagte Meinert vor dem Auftaktmatch gegen Nigeria am Montag (13.30 Uhr/Eurosport) in Saint-Malo, wo der Tross am Donnerstag sein Quartier bezog. Weitere Gruppengegner sind China (9. August/13.30 Uhr) in Saint-Malo und Turnier-Neuling Haiti (13. August/16.30 Uhr) in Vannes. Die jeweils besten Zwei der vier Vierer-Gruppen ziehen ins Viertelfinale ein.

In Spielführerin Jana Feldkamp (Essen), den Zwillingen Dina (Universität Florida) und Katja Orschmann (Potsdam) sowie Stefanie Sanders (Universität Florida) und Laura Freigang (Frankfurt) gehören fünf Spielerinnen zum Team, das bei der WM vor zwei Jahren in Papua-Neuguinea im Viertelfinale gegen Frankreich ausschied. Vor allem diese Quintett soll das Team führen. «Diese Spielerinnen sind sehr wichtig», betont Meinert. «Sie können ihre Erfahrung an die Jüngeren weitergeben. Davon profitiert die ganze Mannschaft.»

Die Freiburgerin Giulia Gwinn hat sogar schon ein A-Länderspiel unter der früheren Bundestrainerin Steffi Jones bestritten. Jüngste im Team sind Sjoeke Nüsken und Lena Sophie Oberndorf (beide Jahrgang 2001), die sogar noch in der U17 spielen könnten. Sie alle tragen die Hoffnung, dass der deutsche Frauenfußball in den kommenden Jahren den verlorenen gegangenen Anschluss an die Weltspitze wieder herstellt.

Zunächst aber steht – mit dem Rückenwind aus dem 5:1 im letzten Testspiel gegen die Niederlande – ein erfolgreiches Turnier in der Bretagne auf der Agenda. «Wir wollen Großes erreichen», sagt Gwinn. Meinert, die über eine starke Offensive verfügt, setzt wie immer auf den Teamgeist. Wir haben in den vergangenen Jahren bei jeder WM ein motiviertes, diszipliniertes Team gestellt, das eine echte Einheit war.» Das soll auch diesmal gelingen.


(dpa)

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