Medienwissenschaftler kritisiert Pay-TV-Strategie der UEFA

Berlin (dpa) – Der Medienwissenschaftler Uwe Hasebrink hat die Pay-TV-Strategie der Europäischen Fußball Union (UEFA) für die Champions League kritisiert.

«Ich persönlich halte die Bezahl-Strategie für riskant», sagte der Direktor des Leibniz-Instituts für Medienforschung in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Dass Fußball «in Deutschland so deutlich hervorsticht, ist das Ergebnis jahrzehntelanger Pflege der Öffentlichkeit, unter tatkräftiger Mithilfe der öffentlichen Medien», erklärte der Hamburger Professor.

Letztlich müssten Verbände und Vereine entscheiden, «ob sie für kurzfristige höhere Gewinnversprechen ihr Produkt rar machen, um es dann teurer verkaufen zu können, oder ob sie es eher darauf anlegen, das Produkt so breit wie möglich verfügbar zu machen», sagte der Hamburger Medienwissenschaftler. Durch Übertragungen im frei empfangbaren Fernsehen erreiche ein Sport «allgemeine öffentliche Aufmerksamkeit».

Seit der laufenden Saison sind die Live-Übertragungen in Deutschland ausschließlich beim Pay-TV-Sender Sky oder beim kostenpflichtigen Internetportal DAZN zu sehen sind. Die UEFA hatte sich bei der Ausschreibung für das höchste Angebot entschieden, das ZDF besitzt daher im Gegensatz zu den Vorjahren keine Rechte. Bis zur Champions-League-Saison 2017/18 zeigte das Zweite pro Spieltag eine Partie live im frei empfangbaren Fernsehen. Die beiden Achtelfinal-Rückspiele von Schalke bei Manchester City am Dienstag und von Bayern München gegen Liverpool am Mittwoch zeigt Sky.

(dpa)