Masern-Welle: Wird das Impfen bald zur Pflicht?

Gegen Masern gibt es einen wirksamen Impfstoff. Trotzdem haben sich seit Ende des vergangenen Jahres die Anzahl der Masernerkrankungen in Deutschland vervielfacht. Häufig liegt die Ursache in fehlendem Impfschutz. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sieht deshalb einen Impfzwang vor, um die Allgemeinheit vor der hochansteckenden Krankheit zu schützen.

Hohe Ansteckungsgefahr

Masern werden schnell durch nahezu jede Art des Kontakts mit Infizierten in Form von Viren übertragen. Nicht nur Kinder sind von der Krankheit mit dem typisch fleckigen Hautausschlag betroffen. Auch viele Erwachsene haben sich in der vergangenen Zeit mit der tückischen Krankheit infiziert. Die Viren können dabei auch schon vor Ausbruch der eigentlichen Krankheit übertragen werden und zur Ansteckung führen. Bei schwerem Krankheitsverlauf treten Entzündungen von Mittelohr, Lunge oder Gehirn auf. Wären die Impfen gegen die Masernviren in Deutschland Pflicht, hätte es keine solche Infizierungswelle gegeben.

Impfquote erhöhen

Deshalb schlägt Gesundheitsminister Gröhe nun eine solche Impfpflicht vor. So will er auch gegen die Impfgegner vorgehen, die seiner Meinung nach Panik verbreiten. Fehlender Impfschutz sei nicht nur eine Gefahr für das betreffende Kind sondern auch für die Allgemeinheit. Einen bestehenden Versuch, die Impfquote nach oben zu treiben, stellt das Präventionsgesetz dar, das eine Aufklärung zum Beispiel vor einem Besuch einer Kita vorsieht. Welche Konsequenzen denjenigen drohen, die ihre Kinder nicht impfen lassen, ist noch nicht absehbar. Fest steht jedoch, dass eine flächendeckendere Impfung gegen die gefährlichen Masernviren die akute Welle der Infizierungen hätte verhindern können.


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