Lemke kritisiert Özil: «Nie große Identifikation gespürt»

Bremen – Willi Lemke, früherer UN-Sonderbotschafter und ehemaliger Aufsichtsratschef von Werder Bremen, hat die Art und Weise des Rücktritts von Fußball-Profi Mesut Özil kritisiert.

«Besonders schlau finde ich es nicht. Er muss schlechte Berater haben, sowohl vor dem Foto als auch danach und jetzt», sagte Lemke zu «butenundbinnen.de». «Das ist ja nicht sein Text, wie wir alle wissen. Mich ärgert auch, dass er ihn in Englisch schreibt. Er ist ein deutscher Nationalspieler und wollte es immer sein, aber die große Identifikation habe ich bei ihm nie gespürt.»

Kein Verständnis hat Lemke für Özils Rassismus-Vorwürfe an den DFB sowie die Kritik an Medien und Sponsoren und Teile der Gesellschaft. «Wenn das wirklich seine persönliche Meinung ist, und er den Text vorher genau gelesen und noch mit seinen Beratern und Freunden besprochen hat, und er meint das so, wie er es gesagt hat, mit all den Vorwürfen gegen die Medien, gegen Teile der Gesellschaft, gegen die Sponsoren, gegen den DFB, insbesondere mit seinem furchtbaren Rassismus-Vorwurf – wenn er das wirklich meint, dann sage ich: ‚Okay und tschüss.»

Özil spielte von Januar 2008 bis 2010 an der Weser. In der Zeit war Lemke Aufsichtschef des Fußball-Bundesligisten. Özil war am Sonntag als Konsequenz aus der Affäre um seine Fotos mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan aus der Nationalmannschaft zurückgetreten.


(dpa)

(dpa)