Kompromisse überfordern kleine Kinder leicht

Fürth – Schon im Alter von zwei bis drei Jahren fangen Kinder an, mit ihren Eltern zu verhandeln: abends ein bisschen länger aufbleiben oder das Kleid statt der Hose anziehen. Echte Abmachungen mit ihnen eingehen können Erwachsene aber erst später.

Im Vorschulalter fällt es Kindern noch schwer zu begreifen, dass sie selbst einen Teil der Vereinbarung («Wenn du das machst, bekommst du das») erfüllen müssen. «Klare Grenzen und Regeln sind da sehr wichtig», sagt Dana Mundt von der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Das gilt vor allem für Sachen, die unverrückbar sind wie Zähne putzen oder zu einer bestimmten Zeit ins Bett gehen.

Das heißt aber nicht, dass Eltern ihre Kinder nicht mitentscheiden lassen dürfen. Je älter sie werden, umso mehr dürfen sie in einem bestimmten Rahmen Dinge aushandeln. Bei kleineren Kindern besteht eher die Gefahr eines Boomerang-Effekts, etwa dass sie ihren Eltern gegenüber ankündigen «Wenn ich dir beim Abendessen helfen soll, will ich aber noch die DVD schauen».

Hilfreich ist, wenn die Eltern klar für sich definieren, in welchen Bereichen klare Regeln gelten sollen und wo das Kind mehr Spielraum bekommen kann – zum Beispiel beim Auswählen der Kleidung oder beim Programm am Wochenende.


(dpa/tmn)

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