Kerber in Eastbourne mit deutlicher Final-Niederlage

Eastbourne – Deutschlands beste Tennisspielerin Angelique Kerber nimmt ihre Titelverteidigung in Wimbledon ohne den erhofften Turniersieg in Angriff.

Zwei Tage vor dem Auftakt des Rasenspektakels in London blieb die 31-jährige Kielerin im Endspiel von Eastbourne beim 1:6, 4:6 gegen die Weltranglisten-Dritte Karolina Pliskova aus Tschechien weitgehend chancenlos. Die Nummer fünf der Welt verpasste damit ihren ersten Titel nach ihrem Wimbledon-Coup vor einem Jahr.

Dennoch kann Kerber viel Positives von ihren bisherigen Auftritten auf Rasen mit in das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres nehmen. In Wimbledon wird die Vorjahressiegerin ihr erstes Spiel am Dienstag gegen die Schwäbin Tatjana Maria bestreiten.

«Ich hatte eine großartige Woche hier. Es ist für mich die beste Vorbereitung für Wimbledon», sagte die unterlegene Finalistin lächelnd und meinte mit Blick auf ihre Rückkehr auf den Center Court von Wimbledon: «Hoffentlich kann ich so weitermachen wie im letzten Jahr. Ich fühle mich gut. Ich spiele gerade gut.» Für Pliskova war es der zweite Titelgewinn in Eastbourne nach 2017: «Ich habe in der ganzen Woche ziemlich perfekt gespielt», sagte die 27-Jährige.

Gegen ihre US-Open-Finalgegnerin von 2016 geriet Kerber von Beginn an in Rückstand. Erst zum 1:4 gelang ihr der erste Spielgewinn, ihre glänzend aufgelegte, 1,86 Meter große Kontrahentin dominierte aber weiter die Partie. Pliskova war durch das Turnier gerauscht und hatte in keinem Satz zuvor mehr als drei Spiele abgegeben. Auch Kerber bekam die starke Form der nun 14-fachen Turniersiegerin zu spüren.

Auch im zweiten Durchgang verlor die deutsche Nummer eins, die mit einem Tapestreifen auf dem rechten Oberschenkel spielte, gleich ihr erstes Aufschlagspiel. Die Linkshänderin kämpfte jedoch und feuerte sich selbst mit einem lauten «Komm jetzt» an, als ihr der Spielgewinn zum 3:4 glückte. Nach nur 71 Minuten musste sie aber Pliskova zum Titel gratulieren.

Nach ihrem Erstrunden-Aus bei den French Open in Paris hatte Kerber schon auf Mallorca das Halbfinale erreicht. In Eastbourne war ihr auf dem Weg in ihr zweites Finale in diesem Jahr unter anderem ein überzeugender Sieg gegen die frühere Weltranglisten-Erste Simona Halep aus Rumänien gelungen, ehe sie im Halbfinale davon profitierte, dass Ons Jabeur aus Tunesien verletzungsbedingt nicht antrat.


(dpa)

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