«Juve, zum Verrücktwerden»: Spektakuläre Partie gegen Neapel

Turin – Gonzalo Higuaín kam verschwitzt vom Spielfeld und schnaufte: «Es war eine Achterbahnfahrt.» Der Stürmerstar von Juventus Turin brachte die irre Partie gegen seinen ehemaligen Club Neapel auf den Punkt.

Italiens Rekordmeister aus Turin gewann beim ersten Spitzenspiel der Saison zwar gegen den SSC Neapel. Aber nur durch ein Eigentor des unglücklichen Napoli-Verteidiger Kalidou Koulibaly, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit ein Eigentor schoss. 4:3 Endstand.

«Juve, zum Verrücktwerden» titelte die «Gazzetta dello Sport». «Das Glück küsst Juventus», schreibt die Zeitung «La Repubblica».

Drei Tore lag Juventus vorne, der Sieg schien so gut wie sicher: Danilo (16. Minute) und Gonzalo Higuain (19.) brachten die Gastgeber im Allianz Stadion in der Anfangsphase mit 2:0 in Führung. Superstar Cristiano Ronaldo sorgte mit seinem Treffer für die vermeintliche Vorentscheidung (62.).

Doch Kostas Manolas (66.) und Hirving Lozano (68.) brachten die Elf von Trainer Carlo Ancelotti mit einem Doppelschlag wieder heran. Giovanni Di Lorenzo glich zum 3:3 aus (81.). Und dann das Missgeschick: «Das Eigentor tut weh, weil es nach einer unglaublichen Aufholjagd kam», twitterte reuig Verteidiger Koulibaly.

Doch das Match offenbarte auch Schwachpunkte bei Juve. Zum Beispiel, dass der für eine Rekordsumme von Ajax Amsterdam gekommene Abwehrspieler Matthijs de Ligt noch große Eingewöhnungsprobleme hat. Umso beunruhigender, dass Juventus für längere Zeit auf seinen Verteidiger-Altstar Giorgio Chiellini verzichten muss, der dem Spektakel mit einem Kreuzbandriss nur zuschauen konnte.

«Wir lagen drei Tore vorne und dachten, keine Niederlage zu erleiden und dann ist ein bisschen Angst eingetreten», sagte Vize-Coach Giovanni Martusciello, der Trainer Maurizio Sarri vertrat. Der neue Chefcoach kuriert derzeit eine Lungenentzündung aus, beobachtete das Spiel gegen seinen Ex-Club allerdings vom Publikum aus. Juve führt die Tabelle in der Serie A nun mit sechs Punkten.

Napoli-Trainer Ancelotti war wenig begeistert, und daran war nicht nur das Eigentor schuld. «Eine Stunde lang haben wir gar nichts getan», sagte der Ex-Bayern-Trainer. «Mein Urteil wäre auch nicht bei einem 3:3 anders ausgefallen.» Der Club hat in zwei Spielen bereits sieben Tore kassiert. Keine guten Vorzeichen, wenn Neapel dieses Jahr nicht erneut nur Vize-Meister bleiben will.


(dpa)

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