Ist die griechische Staatspleite schuld am Diebstahl von Picasso-Bild?

Nachdem am Montag ein Werk von Picasso aus der Nationalen Pinakothek in Athen gestohlen wurde, ist nun ein Streit um die dortigen Sicherheitsvorkehrungen entbrannt. Als „praktisch nicht vorhanden“ bezeichnete der griechische Minister für Bürgerschutz Christos Papoutsis die Sicherheitsmaßnahmen des Musuems in einem Radio-Interview.

Unbekannte hatten am Montag ein Werk Picassos mit dem Titel „Frauenkopf“, aus dem Jahre 1939, entwendet. Des Weiteren soll eine Zeichnung des italienischen Malers Guglielmo Caccia und ein Werk des Niederländers Piet Mondrian gestohlen worden sein. Eine offizielle Erklärung zu dem spektakulären Einbruch von Seiten der Nationalen Pinakothek (Nationalgalerie) lag bis Dienstag nicht vor.

Erst die Pleite und dann auch noch der Picasso

Die Deutsche Presse-Agentur meldete am Dienstag, dass aus Kreisen des Museums bekannt wurde, dass aufgrund der dramatischen Finanzlage Griechenlands kein Geld vorhanden sei, um zusätzliche Sicherheitsleute einzustellen. Zum Zeitpunkt des Einbruchs am Montag war nur ein Wärter im Dienst. Die Polizei vermutet unterdessen, das spezialisierte Kunstdiebe am Werk waren.

Bilder sind Millionen wert

Kunstexperten sagten im Rundfunk, das Werk Picassos könnte beim Verkauf Beträge von bis zu zwei Millionen Euro einbringen, das von Mondrian sei etwa eine Million Euro wert. Pablo Picasso (1881-1973) soll das Bild 1939 gemalt haben und es den Griechen 1949 für ihren Kampf gegen den Faschismus im Zweiten Weltkrieg geschenkt haben.

Interpol sucht nach den Kunstdieben

Unterdessen wurde Interpol eingeschaltet. Es wird vermutet, dass spezialisierte Kunstdiebe den Einbruch organisiert haben. Diese handelten oft im Auftrag von sehr reichen Sammlern und entwendeten die Bilder quasi auf Bestellung. „Verkaufen kann man sie nicht, da jeder sofort weiß, woher sie stammen“, sagte ein Offizier der Polizei am Dienstag. Da aber die meisten dieser besinders spezialisierten Einbrecher bekannt seien, versuche die Polizei nun festzustellen, wo sie sich am Montag befanden, hieß es.