Israel hält Folgen eines Iran-Krieges für überschaubar

Besorgt ruhen die Blicke der Welt derzeit auf einer möglichen militärischen Auseinandersetzung zwischen Israel und Iran. Angriffe könnten die ganze Region zutiefst erschüttern. Israel rechnet im eigenen Land jedoch mit überschaubaren Folgen eines Konflikts.

Mit höchstens 300 Todesopfern rechnen Experten der israelischen Streitkräfte im Falle eines Krieges.

Unzureichende Zivilverteidigung

Weiterhin rechne das Militär mit Hunderten Verletzten und schwerwiegenden Schäden an privatem Eigentum sowie der Infrastruktur des Landes. Dies berichteten israelische Medien am Dienstag unter Berufung auf einen Bericht der Militärs an das Kabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Bereits Ende November hatte Verteidigungsminister Ehud Barak betont, dass ein Krieg „nicht einmal 500 Tote“ fordern würde.

Als unzureichend wurde jedoch die israelische Zivilverteidigung bezeichnet. Etwa 25 Prozent der Menschen in Israel haben keine Schutzräume, in die sie bei Raketenangriffen flüchten können.

Israel ungeduldig, EU mahnt zur Ruhe

Seit langem droht Israel bereits, dem iranischen Atomprogramm notfalls im Alleingang ein militärisches Ende  zu bereiten. Das Land teilt den Vorwurf vieler weiterer Staaten, der Iran würde sein Atomprogramm nicht ausschließlich für zivile Zwecke nutzen, sondern auch zum Bau von Atombomben. Aufgrund der angespannten Lage fürchtet Israel deshalb um die eigene Sicherheit. Die USA und Europa wollen Israel von einem verfrühten militärischen Angriff abringen. Die Sanktionen gegen den Iran müsse noch Zeit gelassen werden.