Im zweiten Lebensjahr: Babys Milch-Fläschchen abgewöhnen

Hannover (dpa/tmn) – Babys können auch nach dem ersten Geburtstag noch Fläschchen mit Milchnahrung bekommen. Dennoch sollten Eltern sich in der Zeit Gedanken über eine langsame Entwöhnung machen, sagt Hebamme Aleyd von Gartzen aus Hannover.

Die Entwöhnung gehe natürlich nicht von einen Tag auf den anderen. Die Expertin rät, zunächst die Flasche in der Nacht abzugewöhnen. Mit den ersten Zähnchen steigt ansonsten das Kariesrisiko, wenn der Nachwuchs in der Nacht Milch trinkt.

Aus dem gleichen Grund sollte im nächsten Schritt das Fläschchen am Abend wegfallen, rät von Gartzen, die beim Deutschen Hebammenverband Beauftragte für Stillen und Ernährung ist. Viele Eltern geben ihrem Nachwuchs auch am Morgen gerne ein Fläschchen gegen den ersten Hunger des Tages. Dies könne als Einstieg in den Tag für das Baby eine schöne Gewohnheit sein, sagt die Hebamme. Trotzdem sollten Eltern im Auge behalten, auch dieses Fläschchen irgendwann im Laufe des zweiten Lebensjahres abzugewöhnen, rät sie.

Wer nicht stillen kann, ergänzend zum Stillen die Flasche gibt oder abgestillt hat, sollte im ersten Lebensjahr Pre-Nahrung anmischen. Diese könne nach Bedarf gegeben werden, sagt von Gartzen. «Hier muss man keine Sorge vor Überfütterung haben.» Hat das Baby einen größeren Bedarf, ist 1er-Nahrung eine Alternative. Diese enthalte etwas mehr Stärke und sei damit sättigender, sagt die Expertin. Von den höheren Stufen der Milchnahrung hält sie nichts.

Ab dem ersten Geburtstag des Babys könnten Eltern stattdessen langsam zu ganz normaler Milch übergehen. Insgesamt sollte der Nachwuchs aber nicht mehr als 300 Milliliter Milchprodukte am Tag bekommen, erklärt sie. Denn zu viel Eiweiß sei für kleine Kinder nicht gesund.

Um den ersten Geburtstag herum können Babys eigentlich schon alles essen, was die Eltern essen. Man sollte nur darauf achten, dass die Ernährung gesund und ausgewogen ist. Ein halbes Nutella-Brötchen etwa sei kein gutes Frühstück, erklärt von Gartzen. Stattdessen darf es zum Beispiel Müsli in Joghurt, ein bisschen Obst und auch Käse und Wurst sein. Eltern schneiden das Essen idealerweise in mundgerechte Stücke, damit das Kind selbst zugreifen kann.

(dpa)