Havertz-Doppelpack reicht nicht – Leipzig siegt gegen Bayer

Leverkusen – RB Leipzig nimmt klaren Kurs auf die Fußball-Königsklasse. Die Chancen von Bayer Leverkusen auf die Europa League nehmen bedrohlich ab.

Das 2:4 (2:1) gegen die Sachsen war für die Werkself die dritte Bundesliga-Niederlage in Serie. Der Doppelpack des überragenden Kai Havertz in der 11. Minute mit einem Foulelfmeter und in der 23. Minute reichte nicht, weil Leipzig nach dem 1:1 durch Marcel Sabitzer (17.) die Begegnung drehte.

Timo Werner (64.), Emil Forsberg per Handelfmeter (72.) und der Brasilianer Matheus Cunha (83.) trafen zum 4:2 und erhöhten die Punktzahl des seit zehn Ligaspielen unbesiegten Tabellendritten auf 55. Bayer bleibt bei 42 Zählern und fällt im Kampf um das internationale Geschäft weiter zurück.

«Was wir brauchen, ist totale Konzentration, einen festen Willen und den Mut, unser Spiel weiterhin selbstbewusst durchzuziehen», hatte Bayers Sport-Geschäftsführer Rudi Völler vom Team des niederländischen Trainers Peter Bosz gefordert. Das beherzigte die Bayer-Elf, die nach den Niederlagen gegen Bremen (1:3) und Hoffenheim (1:4) endlich wieder energisch und inspiriert agierten.

Schon nach elf Minuten stand es vor 28.845 Zuschauern 1:0 durch Havertz‘ Foulelfmeter, den RB-Kapitän Willi Orban an Kevin Volland verursacht hatte. Der Bayer-Spielführer hatte in der 15. Minute die Chance zum 2:0, scheiterte aber am glänzend reagierenden Peter Gulacsi. Zwei Minuten später glich Pokal-Halbfinalist Leipzig durch einen direkt verwandelten Sabitzer-Freistoß aus, als sich Leverkusens finnischer Keeper Lukas Hradecky für die falsche Ecke entschied.

Bayer ließ sich nicht beeindrucken: Mit einer technisch perfekten Links-Direktabnahme gelang Havertz, der auf Rechtsaußen die Rolle des verletzten Karim Bellarabi übernahm, das 2:1. Der Ungar Gulacsi war machtlos, bewahrte die Sachsen in der vor allem dank Bayer hochklassigen ersten Spielhälfte drei Minuten danach gegen Volland aber vor einem höheren Rückstand.

Gäste-Coach Ralf Rangnick reagierte in der Pause mit den Einwechslungen von Verteidiger Nordi Mukiele für Lukas Klostermann und von Mittelstürmer Matheus Cunha für Amadou Haidara. Wirkung zeigte das zunächst nicht. Leon Baileys vermeintliches 3:1 (51.) wurde von Schiedsrichter Tobias Welz nach Videobeweis wegen Abseits nicht anerkannt.

Leipzig wurde jetzt offensiv mutiger: Nationalstürmer Werner gelang mit seinem zweiten Rückrundentreffer das 2:2. Dann gab es erneut große Aufregung und einen erneuten Videobeweis: Mitchell Weiser geriet der Ball an die Hand, der Schwede Forsberg verwandelte sicher zum 3:2 für Leipzig. Nach Cunhas Treffer resignierte Bayer.


(dpa)

(dpa)