Gibt es auch im Süden Polarlichter?

Heidelberg – Die Polarlichter im hohen Norden, auch Aurora Borealis genannt, sind ein atemberaubendes Naturspektakel für Touristen. Doch lässt sich das Phänomen auch rund um den Südpol beobachten? Gibt es – analog zu Nordlichtern – auch Südlichter?

Polarlichter gibt es in der Tat in beiden Polarregionen, mitunter sogar spiegelsymmetrisch. Axel M. Quetz vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg erklärt das Phänomen: Geladene Teilchen von der Sonne – der so genannte Sonnenwind – werden durch das Magnetfeld der Erde in Richtung beider Pole gelenkt. Dort treffen sie auf die Atome und Moleküle der Atmosphäre. Die dabei freigesetzte Energie führt zu Polarlichtern. Werden manchmal ganze Teilchenwolken des Sonnenwinds zwischen den Magnetpolen hin und her reflektiert, kann es zu ähnlichen Polarlichtern auf der Nord- und Südhalbkugel kommen.

Island, Skandinavien, Schottland, Grönland, Kanada, Alaska und Nordsibirien: Dort können Reisende während der Polarlichtsaison, die je nach Ort ungefähr von August bis April dauert, das geheimnisvolle Leuchten am Himmel sehen.

Südlichter, die Aurora Australis, lassen sich zum Beispiel am südlichen Ende Argentiniens beobachten. Auch die südlichen Teile Neuseelands eignen sich zur richtigen Jahreszeit für eine Polarlichter-Reise. Wer noch mehr Abenteuer sucht, reist in die Antarktis. Südlichter lassen sich in der dunklen Jahreszeit auf der Südhalbkugel, also etwa von März bis Oktober beobachten.

Die Intensität der Polarlichter folgt dem sogenannten Schwabe-Zyklus der Sonne. Dieser dauert elf Jahre und weist derzeit eine sehr niedrige Sonnenaktivität auf. Wer also noch ein paar Jahre wartet, sieht die Sonnenaktivität wieder stärker und hat dann eine größere Chance auf die wabernden Himmelslichter.


(dpa/tmn)

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