Fit im Kopf: Mit diesen Tricks bleibt das Gehirn auf Zack

Stuttgart(dpa/tmn) – Hauptsache im Kopf fit bleiben – das wünschen sich viele fürs Älterwerden. Allerdings nimmt die geistige Leistungsfähigkeit mit den Jahren so oder so etwas ab. Die gute Nachricht ist aber: Jeder kann ein Stück weit beeinflussen, wie schnell dieser Prozess voranschreitet.

– Fähigkeiten nutzen

«Wer rastet, der rostet», sagt Gehirntrainerin Ursula Lenz von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen. Das kann man durchaus wörtlich nehmen. Denn wer seine Fähigkeiten nicht nutzt, verliert sie mit der Zeit. Sie rosten gewissermaßen ein. Es gilt aber auch umgekehrt: Wer am Ball – das heißt geistig aktiv – bleibt, kann die Verknüpfung zwischen den Nervenzellen verdichten und bis ins hohe Alter Neues lernen.

– Viel bewegen

«Bewegung ist wahrscheinlich der entscheidende Lebensstilfaktor bei der Demenzprävention», sagt der Stuttgarter Diabetologe und Altersmediziner Andrej Zeyfang von der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie. Er betont: «Es kommt nicht auf viel Sport an.» Gemeint ist eher körperliche Aktivität: Spazieren gehen, Treppen steigen, Rad fahren. Und Lenz empfiehlt «Brain-Walking» – also Bewegung und Gedächtnistraining zu kombinieren.

– Gesund essen

Die Ernährung ist überaus wichtig für einen fitten Geist: «Bis zu 30 Prozent der aufgenommenen Kalorien fließen in die Funktion des Gehirns», sagt Christine Eichler, Chefärztin des Evangelischen Zentrums für Altersmedizin in Potsdam. Deshalb ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Besonders empfehlenswert ist die Mittelmeerkost. Damit ist unter anderem viel gutes Öl mit einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, frischem Gemüse und Fisch gemeint.

– Gezielt trainieren

Das geht zum Beispiel mit Gehirnjogging – oder auch Mentalem Aktivierungstraining (MAT). «Dabei wird zum Beispiel die kurzfristige Informationsverarbeitung trainiert, eine Fähigkeit, die man im Alltag zum Beispiel am Fahrkartenautomaten braucht», erklärt Zeyfang.

– Routinen durchbrechen

Jeder sollte dafür sorgen, dass sein Leben nicht zu monoton wird, rät Lenz. Denn: «Das ewig Gleiche hat negative Auswirkungen auf unser Gehirn.» Daran lässt sich mit ein paar Kniffen ganz einfach drehen: Mal einen anderen Weg zur Straßenbahn-Haltestelle gehen, Rechtshänder können den Einkaufszettel dann und wann oder auch immer mit links schreiben, Linkshänder putzen sich mal mit rechts die Zähne – kurzum: Man sollte die nicht-dominante Hand öfter nutzen.

– Diabetes behandeln lassen

Die sogenannte Zuckerkrankheit und Demenz hängen zusammen, erklärt Zeyfang. Sowohl ein chronisch erhöhter Blutzucker, wie etwa bei einem unbehandelten oder schlecht eingestellten Diabetes Typ-2, aber auch mehrfach schwere Unterzuckerungen, wie sie bei einem zu streng eingestellten Typ-2-Diabetes auftreten können, erhöhen laut dem Experten das spätere Demenzrisiko.

– Anschluss suchen

Am aktivsten ist das Gehirn während des Gesprächs mit anderen Menschen. «Man muss zuhören und reagieren – das verlangt dem Gehirn einiges ab», sagt Eichler. Deshalb ist ein soziales Umfeld wichtig. Entscheidend ist, in jedem Alter offen dafür sein, etwas Neues zu lernen. Denn das hält sowohl geistig als auch körperlich rege.

(dpa)