Europaweiter Notruf: Im Zweifelsfall die 112 anrufen

Berlin – Urlauber und Einheimische können im Notfall in ganz Europa unter der Telefonnummer 112 Hilfe holen. Darauf weist die Berliner Feuerwehr hin.

Klassische Situationen, in denen die Feuerwehr zuständig ist, sind Autounfälle mit Verletzten, schwere Verletzungen wie zum Beispiel tiefe Schnittwunden oder großflächige Verbrennungen und Bewusstlosigkeit.

«Rufen Sie in solchen Fällen umgehend die 112 an und lassen Sie sich vom Disponenten durch das Notrufgespräch führen», rät Andreas Ohlwein aus dem Kommunikationsstab der Berliner Feuerwehr. Zu Stoßzeiten kann es passieren, dass der Anrufer in der Warteschleife landet. «Legen Sie dann auf keinen Fall auf», sagt Ohlwein. «Wir nehmen den Anruf entgegen, sobald wir können.» Wer einfach auflegt, stellt sich beim nächsten Anruf wieder hinten an. Im Notfall kostet das unnötig Zeit.

Ist jemand unsicher, ob es sich um einen Notfall handelt, kann er ebenfalls die Notrufnummer anrufen. Auch wenn sich die vermeintlich brenzlige Situation später als Bagatelle entpuppt, müssen Hilfeholende den Einsatz in der Regel nicht bezahlen. «Wer im guten Glauben, dass es ein Notfall ist, anruft, macht nichts falsch», betont Ohlwein. Er stellt aber auch klar: Eine defekte Toilettenspülung sei ganz sicher kein Notfall, ebenso wenig ein kleiner Kratzer im Finger. Und wer die 112 anruft, um nach der Uhrzeit zu fragen, macht sich sogar prinzipiell strafbar.

Auch bei gesundheitlichen Problemen, die kein Notfall sind, brauchen Menschen mitunter Hilfe. Außerhalb von Praxisöffnungszeiten steht für solche Fälle deutschlandweit der
ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 zur Verfügung. «Dort nimmt medizinisch geschultes Personal den Anruf entgegen und gibt einen Rat, was zu tun ist», sagt Ohlwein. «Dieser Rat kann natürlich auch lauten: Rufen Sie bitte die 112 an.» Fälle für den Bereitschaftsdienst sind zum Beispiel hohes Fieber, anhaltender Durchfall, starke Ohrenschmerzen, eine akute Blasenentzündung oder akute Rückenschmerzen.


(dpa/tmn)

(dpa)