Elternzeit-Väter machen später auch mehr im Haushalt

Berlin – Väter, die in Elternzeit gehen, verbringen mehr Zeit mit ihren Kindern und machen mehr im Haushalt. Dieser Effekt hält auch noch Jahre nach dem Ende der Pause an, wie eine Studie des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen zeigt, die den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vorliegt.

Nach der Auswertung, die auf Daten des sozio-oekonomischen Panels (SOEP) basiert, verbringen Väter, die in Elternzeit waren, in den ersten sechs Lebensjahren des Kindes am Wochenende täglich rund eineinhalb Stunden mehr mit ihren Kindern als Väter, die durchgehend arbeiteten. Auch im Haushalt wirke die Elternzeit lange nach: Väter, die Elternzeit und Elterngeld in Anspruch nahmen, machten täglich eine halbe Stunde mehr Hausarbeit.

«Auch wenn das meistens nur zwei Monate sind, verändert es langfristig die Rolle, die der Vater in der Familie hat», sagt der Wirtschaftswissenschaftler Marcus Tamm, der den Zusammenhang untersucht hat. «Dass diese Verhaltensänderungen so nachhaltig sind, war auch für uns überraschend.»

Die Studie vergleicht das Verhalten von Männern, die sowohl vor als auch nach der Einführung des Elterngeldes 2007 Vater geworden seien. Es sei deshalb nicht davon auszugehen, dass der Effekt darauf beruhe, dass Elternzeit-nehmende Väter ohnehin die engagierteren seien, sagte Tamm. «Wir sehen bei denselben Vätern Unterschiede zwischen dem ersten Kind, bei dem sie keine Elternzeit genommen haben, und dem zweiten, bei dem sie mindestens zwei Monate genommen haben.»

Familienministerin Franziska Giffey (SPD) lobte die Elternzeit als Erfolg. «Wir haben mit dem Elterngeld einen gesellschaftlichen Wandel erreicht», sagte Giffey den Funke-Zeitungen


(dpa)

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