Ein Erfolg für Millionen: weniger Malaria-Todesfälle

Sie gilt als eine der schlimmsten Tropen-Krankheiten überhaupt – die Malaria. Jahr für Jahr sterben hunderttausende Menschen an dem berüchtigten Sumpffieber, das von der Anopheles-Stechmücke übertragen wird. Immerhin: die Zahl der Toten ist seit Jahren rückläufig und war es auch 2013. Das geht aus dem vor wenigen Tagen vorgelegten Malariareport der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf hervor. Zum Ausruhen besteht dennoch kein Anlass.

Rückgang vor allem in Afrika

584.000 Menschen sind im letzten Jahr an der Krankheit gestorben, 40.000 weniger als im Vorjahr – und doch immer noch viel zu viele. 90 Prozent der Todesfälle konzentrieren sich dabei auf Afrika, wo es die meisten Malaria-Fälle gibt. Hier sind insgesamt 128 Millionen Menschen infiziert. Diese Zahl erscheint beunruhigend hoch, liegt aber ein gutes Viertel unter dem Niveau des Jahres 2000. Die Zahl der Toten in Afrika ist mit 54 Prozent im gleichen Zeitraum sogar noch deutlicher zurückgegangen – und das, obwohl hier inzwischen sehr viel mehr Menschen leben als zur Jahrtausendwende. So positiv die Entwicklung insgesamt ist, es gibt auch weniger gute Nachrichten. So werden vor allem bei Malaria-Erregern in Asien zunehmende Resistenzen gegen gängige Medikamente beobachtet. Die medizinische Forschung bleibt daher bei der Entwicklung wirksamer Gegenmittel weiter gefordert. Besorgniserregend ist auch, dass in manchen afrikanischen Ländern angesichts der akuten Ebola-Gefahr die Malaria-Bekämpfung ins Hintertreffen zu geraten droht.

Wirkungsvoll: das Moskito-Netz

Dabei sind die Instrumente für eine wirkungsvolle Malaria-Vorbeugung denkbar einfach. Den besten Schutz bieten nachgewiesenermaßen Moskito-Netze, die der Anopheles-Mücke den Weg zu ihren Opfern versperren. Der starke Rückgang der Malaria-Fälle in Afrika hängt u.a. damit zusammen, dass inzwischen jeder zweite Afrikaner ein solches Moskito-Netz hat, vor zehn Jahren war es weniger als jeder dreißigste. Umstritten ist dabei, ob es sinnvoll ist, die Netze zusätzlich mit Insektiziden zu behandeln. Manches spricht dafür, dass das Netz allein bereits so ein sehr wirksames Instrument ist und vom Insektizid nur ein vergleichsweise geringer Nutzeffekt ausgeht. Studien müssen dies aber noch empirisch bestätigen. Ausreichende Medikamente und Schnelltests zur Malaria-Diagnose sind darüber hinaus ebenfalls wichtig, um die Malaria in Schach zu halten.

Noch mehr Mittel benötig

Um die Krankheit weiter zurückzudrängen, werden noch mehr Mittel benötigt. Derzeit fehlten etwa 2,5 Millionen US-Dollar, so die WHO. Letztlich erscheint dies als überschaubarer Betrag angesichts der noch möglichen Fortschritte in der weltweiten Malaria-Bekämpfung.

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