DTB-Damen wollen überraschen – Debüt für Lottner

Minsk – Das Mannschaftsfoto vom Freitag wird sicherlich einen besonderen Platz im Archiv des Deutschen Tennis Bundes bekommen. Denn in dieser Zusammensetzung wird Deutschland im Fed Cup mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht noch einmal antreten.

Weil sämtliche Spitzenspielerinnen um das Top-Ten-Duo Angelique Kerber und Julia Görges für die Erstrunden-Begegnung beim Vorjahresfinalisten Weißrussland abgesagt haben, geht Deutschland in Minsk am Samstag als klarer Außenseiter in die Partie.

Der neue Teamchef Jens Gerlach setzt in der Tschyschouka-Arena auf eine Mischung aus Routine und Unerfahrenheit. Im ersten Einzel trifft die deutsche Nummer eins, Tatjana Maria, auf Aryna Sabalenka. Danach spielt Antonia Lottner gegen die weißrussische Nummer eins Alexandra Sasnowitsch. Die 21 Jahre alte Lottner, die den Vorzug vor Anna-Lena Friedsam erhielt, feiert damit ihr Debüt im Mannschaftswettbewerb.

Das deutsche Quartett für die Partie in Minsk im Überblick:

TATJANA MARIA (30): Letztmals war die in den USA lebende Schwäbin 2011 auswärts gegen Slowenien dabei. Wegen der vielen Absagen ist die Mutter einer Tochter plötzlich die Nummer eins im deutschen Team. Durch starke Leistungen spielte sich Maria, früher als Tatjana Malek auf der Tour unterwegs, 2017 erstmals unter die Top 50.

ANTONIA LOTTNER (21): Die Rheinländerin ist erstmals dabei. Die Jüngste im Team wird seit einigen Jahren im Porsche Talent Team gefördert und zählt zu den größten Hoffnungen in Deutschland. Leider wurde sie in der Vergangenheit von Verletzungen gestoppt. Als Nummer 149 der Welt hat Lottner noch viel Luft nach oben.

ANNA-LENA FRIEDSAM (24): Vor zwei Jahren war Friedsam schon einmal dabei – in Leipzig als Ersatzspielerin gegen die Schweiz. Kurz zuvor hatte sie bei den Australian Open erstmals ein Grand-Slam- Achtelfinale erreicht. Doch eine Schulterverletzung stoppte ihren Höhenflug und sorgte für ein halbes Jahr Pause.

ANNA-LENA GRÖNEFELD (32): Die Erfahrenste im deutschen Team. Schon 2004 gab die gebürtige Nordhornerin ihr Debüt im deutschen Team, kam seitdem auf 34 Einsätze. Galt früher als die größte deutsche Nachwuchshoffnung, stand 2006 sogar auf Platz 14. Inzwischen spielt Grönefeld nur noch im Doppel und Mixed, das aber sehr erfolgreich.

Für das womöglich entscheidende Doppel am Sonntag sind bislang Friedsam und Grönefeld vorgesehen. Zuvor trifft am zweiten Tag im Spitzeneinzel Maria auf Sasnowitsch, danach spielen Lottner und Sabalenka gegeneinander. Allerdings sind Änderungen noch bis kurz vor Beginn der Partien möglich.


(dpa)

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