Doppelmord-Prozess: Angeklagter Vater der verbrannten Töchter sagt aus

Nach dem leidvollen Tod zweier dänischer Mädchen in Brandenburg vor rund sechs Monaten ist der Prozess gegen den Vater fortgesetzt worden. Der Angeklagte machte vor Gericht in Potsdam umfangreiche Aussagen zum Verbrechen.

Der 40-Jährige Däne soll seine Töchter in einem Waldstück an der Autobahn 24 in Brandenburg während eines gemeinsamen Urlaubs im vergangenen August umgebracht haben. Was zunächst wie ein tragischer Unfall anmutete, stellte sich schnell als kompliziertes Verbrechen heraus.

Mehr als ein dramatisches Unglück

Laut Anklage soll der Vater der beiden Mädchen die Tat aus niederen Beweggründen heraus begangen haben. Im Sorgerechtsstreit habe er die Kinder seiner Frau nicht gegönnt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm daher vor, seine beiden Töchter am 12. August 2011 gegen 3:00 Uhr zunächst mit Schlafmitteln betäubt und auf der Rückband angeschnallt zu haben, bevor er das Auto anschließend mit Brandbeschleuniger anzündete.

Schwere Ermittlungsarbeiten

Aufgrund des vollständig ausgebrannten Autos gestaltet sich die Arbeit der Kriminalisten als äußerst kompliziert, da verwertbare Spuren kaum zu finden sind. Ein erster Durchbruch gelang durch die Obduktion der Leichen, welche eindeutig Schlafmittel im Körper der Kinder nachweisen konnte. Auch an der Darstellungen des Angeklagten über den Hergang des vermeintlichen Unfalls kamen schnell Zweifel auf, weshalb er bereits vor seiner Rückreise nach Dänemark verhaftet wurde. 

Der ursprünglich für Dienstag angesetzte Prozess musste aufgrund der Erkrankung einer Richterin kurzfristig abgebrochen werden und wurde auf den 1. März verschoben. Deutlich angespannt schilderte der aus Nordjütland stammende Mann am Donnerstag vor Gericht in Potsdam sein familiäres Umfeld. Weitere Aussagen sollen folgen.