Die Wahrheit über das Trinken: So viel Flüssigkeit brauchen wir wirklich

Ohne Wasser kann der Mensch nicht überleben. Dennoch sollten Sie der Behauptung „Man kann gar nicht genug trinken“ keinen Glauben schenken, denn zu viel Flüssigkeit kann dem Körper durchaus schaden. Wie Sie beim Wassertrinken das ideale Maß halten, um fit und gesund zu bleiben, erfahren Sie hier.



So viel wie möglich? Besser nicht!

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich circa 1,5 Liter Wasser zu trinken. Bei großer Hitze oder bei sportlicher Aktivität dürfen es bis zu drei Liter sein. Die Empfehlung, so viel wie möglich zu trinken, ist grundsätzlich falsch, denn bei einer extremen Trinkmenge von sieben bis zehn Litern pro Tag droht eine Wasservergiftung. Dabei wird das Blut stark verdünnt, sodass der Natriumgehalt sinkt. Der Durst wird nicht gestillt, sondern im Gegenteil noch weiter verstärkt. Darüber hinaus können durch den niedrigen Salzgehalt schwerwiegende Symptome wie zum Beispiel Desorientierung, Muskelschwäche und Herzversagen auftreten. Dies liegt daran, dass der Körper bei einem Salznotstand die Produktion von Urin einstellt. Zugleich sammelt sich das überschüssige Wasser im Gehirn, was zu Kopfschmerzen führt. Auch die Lunge wird in Mitleidenschaft gezogen: Die Lungenbläschen füllen sich mit Wasser, das Atmen fällt schwer.

Dem eigenen Durstgefühl vertrauen

Die täglich benötigte Trinkmenge hängt von verschiedenen Faktoren ab, so zum Beispiel vom Alter und vom Gesundheitszustand. Grundsätzlich gilt: Ein gesunder Mensch kann auf sein eigenes Körpergefühl vertrauen und muss nur dann trinken, wenn er tatsächlich Durst verspürt. Wer dennoch befürchtet, zu wenig zu trinken, kann sich morgens die richtige Menge an Wasser bereitstellen und über den Tag verteilt trinken. Bedenken Sie dabei, dass in vielen Nahrungsmitteln ebenfalls Wasser enthalten ist. So besteht Fleisch aus bis zu 75 Prozent Wasser und viele Gemüsesorten, etwa die Gurke, zu fast 100 Prozent. Auch dieser kleine Trick ist hilfreich: Kneifen Sie Ihre Haut an einer Stelle zusammen, zum Beispiel auf dem Handrücken. Die Haut sollte sofort in ihren Ausgangszustand zurücksacken. Ist das nicht der Fall, sind Sie dehydriert und sollten mehr Flüssigkeit aufnehmen.

Maß halten ist wichtig

Wasser gilt zwar als Elixier des Lebens, doch auch hier gilt: Zu viel ist schädlich. Wer Wasser im Übermaß konsumiert, riskiert eine Wasservergiftung und Lungenschäden. Gesunde Menschen sollten also ruhigen Gewissens auf ihr Körpergefühl hören und nur dann trinken, wenn sie wirklich durstig sind.

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