DFB-Präsident Grindel: FIFA-Entscheidung in Demut abwarten

Frankfurt/Main – DFB-Präsident Reinhard Grindel will keine Prognose über eine mögliche Bestrafung des Deutschen Fußball-Bundes durch den Weltverband FIFA wegen der rechtsradikalen Vorkommnisse beim WM-Qualifikationsspiel in Tschechien abgeben.

«Ich habe keine Erfahrung mit Disziplinarverfahren, insofern weiß ich nicht, was uns erwartet. Wir werden unsere Sicht der Dinge vortragen. Dann müssen wir in Demut abwarten, was die FIFA-Disziplinarkommission entscheidet», sagte Grindel am am Rande des 3. Internationalen Fußballkongresses der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».

Deutsche Stadionbesucher hatten in Prag unter anderem eine Schweigeminute für zwei gestorbene tschechische Fußballfunktionäre gestört, Pyrotechnik gezündet und «Sieg»-Rufe nach dem Treffer zum 2:1 mit «Heil»-Rufen beantwortet.

Dem DFB droht nun durch die FIFA, die am Dienstag offizielle Ermittlungen einleitete, eine Geldstrafe, im schlimmsten Fall auch härtere Sanktionen wie ein Fan-Ausschluss.

Grindel wies noch einmal darauf hin, dass der DFB sein Kontingent von 1200 Karten «über ein personalisiertes System» vergeben habe. «Die Tickets, die Hooligans und Rechtsextremisten erworben haben, sind über den freien Verkauf des tschechischen Verbandes in deren Hände gelangt», stellte der DFB-Boss klar.


(dpa)

(dpa)