«Das alte Leipzig» will Liga-Serie starten

Wolfsburg – Der Kantersieg soll nur der Startschuss sein: RB Leipzig will nach dem 6:1 im DFB-Pokal beim VfL Wolfsburg nun endlich auch wieder die Bundesliga aufmischen.

«Das bringt Selbstvertrauen und wir hoffen, dass wir jetzt eine Serie starten können», brachte Mittelfeldspieler Diego Demme die Hoffnungen der zuvor kriselnden Sachsen auf den Punkt. Teamkollege Emil Forsberg fühlte sich gar an herausragende RB-Zeiten erinnert, als Leipzig mit Powerfußball in die Champions League und ins Pokalfinale stürmte. «Wir haben heute gezeigt, dass es das alte Leipzig immer noch gibt», stellte der 28 Jahre alte Schwede fest und lächelte zufrieden.

Tatsächlich zeigte der Red-Bull-Club in Wolfsburg vieles von dem, was Trainer Julian Nagelsmann zuletzt vermisste. «Die Galligkeit und die Gier – das war heute schon anders als gegen Freiburg», stellte der 32-Jährige zufrieden fest. Nach dem 1:2 im Breisgau und insgesamt vier Ligaspielen ohne Sieg hatte Nagelsmann die Einstellung seines Teams kritisiert und eine Reaktion gefordert. Die bekam er.

«Wir haben so viele tolle Kicker hier, das wissen wir schon», sagte Forsberg, der wie Nagelsmann die Mentalität der Leipziger diesmal lobte: «Manchmal braucht es ein bisschen mehr als Fußball auf dem Platz. Das war der Schlüssel heute.» Und das soll er auch am Samstag im Heimspiel gegen Mainz 05 sein.

Die Leipziger gingen in Wolfsburg engagiert zu Werke und griffen den ballführenden Gegner häufig zu zweit oder zu dritt an. Dabei war zunächst längst noch nicht alles perfekt: Nach der frühen Führung verpufften zahlreiche Konterchancen, weil sich die Gäste zu viele Fehlpässe und technische Ungenauigkeiten leisteten.

Im Gegensatz zu einigen vorherigen Auftritten in dieser Spielzeit blieb RB jedoch beharrlich dran und nutzte im zweiten Durchgang seine Räume – allen voran Nationalstürmer Timo Werner, der in der ersten Hälfte noch fahrig agierte und nach der Pause mit zwei Toren und zwei Vorlagen auftrumpfte.

Das Gefühl eines 1:0 im Rücken, das RB zuletzt nur selten hatte, tat den Leipzigern sichtlich gut. Eine Führung kommt dem Tempofußball der Sachsen extrem entgegen, wie natürlich auch Kapitän Willi Orban weiß. Der Verteidiger, der verletzt ausgewechselt werden musste, forderte daher mit Blick auf das Duell mit Mainz: «Wir müssen effizient bleiben, die Chancen nutzen und möglichst früh in Führung gehen, damit es für uns später dann einfacher wird.» Ob Orban seiner Mannschaft dabei auf dem Platz helfen kann, war zunächst unklar. Beim 26-Jährigen bestand der Verdacht auf eine Meniskusverletzung im linken Knie.


(dpa)

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