Christian Wulff legt Amt als Bundespräsident nieder

Nachdem die Staatsanwaltschaft einen Antrag auf Aufhebung der Immunität von Bundespräsident Christian Wulff stellte, erklärte dieser am Freitagmorgen in einer persönlichen Stellungsnahme seinen Rücktritt.

Der Bundespräsident erklärte in einerPressekonferenz am Freitagmorgen bezüglich den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft seinen Rücktritt. Nach eigener Aussage habe er Fehler gemacht, sich aber stets korrekt verhalten. Des Weiteren berichtete er, dass die Medienberichterstattung der vergangenen Wochen ihn und seine Frau Bettina sehr verletzt habe.

Spekulationen über Nachfolger

Innerhalb von 30 Tagen muss die Bundesversammlung einen neuen Bundespräsidenten wählen. Die Oppositionsparteien sprechen sich dafür aus, dass  diesmal ein gemeinsamer, parteiübergreifender Kandidat gewählt werde, und keine Partei-strategischen Überlegungen die Wahlen beeinflussen. Joachim Gauck ist erneut als einer der Favoriten im Gespräch.

Gefälligkeiten zwischen Wulff und Groenewold

Seit nunmehr zwei Monaten sah sich der Bundespräsident und seine Frau Bettina Wulff einer fortschreitenden Reihe von Vorwürfen ausgesetzt. Es ging um bis heute nicht aufgeklärte Umstände eines Privatkredits, über den er auch den niedersächsischen Landtag täuschte, Enthüllungen über seinen engen Mitarbeiter Olaf Glaeseker und schließlich die Gefälligkeiten, die Wulff von Freunden erhielt.

Am Donnerstagabend stellte die Staatsanwaltschaft Hannover einen Antrag auf Aufhebung der Immunität des Bundespräsidenten. Laut des Behördensprechers Hans-Jürgen Lendeckel werde der Rücktritt des Bundespräsidenten keinerlei Auswirkungen auf die Ermittlungen haben.