Chile – der größte Kupferförderer der Welt

Die Republik Chile ist ein Land in Südamerika, das in seiner ganzen Länge von über 4.000 Kilometern an den Pazifischen Ozean grenzt. Chile ist überwiegend bergig und besitzt die größten Kupfervorkommen der Erde. Der südamerikanische Staat ist mit fast 760.000 km² doppelt so groß wie Deutschland.

Chile – bergiges Land auf der südlichen Halbkugel

Chile hat nur 17 Millionen Einwohner, dies ergibt eine Bevölkerungsdichte von 22 Bewohnern pro km², der bundesdeutsche Durchschnitt liegt bei 230 Einwohnern. Chile ist an den meisten Stellen weniger als 200 Kilometer breit, dafür erstreckt sich das Land über eine Länge von mehr als 4300 Kilometern. Im Osten erstrecken sich die Anden und im Westen die Kordilleren, dazwischen, im Zentraltal, lebt der Großteil der Bevölkerung. Der höchste Berg Chiles befindet sich in den Anden und ist mit 6.893 Metern auch der höchste Vulkan der Erde. Durch die enorme Länge gibt es kein einheitliche Flora oder Fauna, sondern recht viele, unterschiedliche Gebiete und Klimazonen. Über wüstenähnliche Landschaften bis zum arktischen Eis ist so ziemliche jede Variante vorhanden.

Bodenschätze prägen den Außenhandel

Im Norden Chiles liegt die Stadt Chuquicamata, dort befindet sich die weitaus größte und ertragreichste Kupfertagemine der Welt. Sogar unter der ursprünglichen Siedlung wurden reichhaltige Vorkommen entdeckt, weshalb die Bevölkerung komplett umgesiedelt wurde und nun in einem Wohngebiet namens Calama lebt. Als Chile durch den sogenannten Salpeterkrieg, 1879 bis 1884, das Gebiet von Bolivien überschrieben bekam, waren die Kupfervorkommen noch völlig unbekannt. Die Erschließung dieser Kupfermine wurde erst fast 30 Jahre später durch eine amerikanische Firma vorgenommen. 1923 wurde die Kupferförderung an eine chilenische Firma übergeben, seit den 1970er Jahren ist die Kupferproduktion staatlich. Seit den systematisch geförderten Abbauten im Jahr 1915 wurden dort mehr als zwei Milliarden Tonnen Erz von einem Kupfergehalt von 1,5% ans Tageslicht gebracht. Derzeit hat die Mine eine ungefähre Tiefe von 1.000 Metern erreicht. Es wird eine noch größere Menge an Kupfer in einer weiteren Tiefe von etwa 2.000 Metern unter der derzeitigen Lagerstätte erwartet. Im Jahr 2014 soll laut der aktuellen Studie mit dem Abbau der tieferen Erzschichten begonnen werden. Da es sich bei der Mine in Chuquicamata um den größten Kupferabbau der Erde handelt, ist auch seine außenpolitische Bedeutung für Chile nicht zu unterschätzen. Allerdings ist die Kupfermine auch der größte Umweltverschmutzer im Land, denn die beim Kupferabbau anfallenden, giftigen Abwässer verseuchen heute noch die Landschaft. Auch Feinstaub ist als Resultat der Kupfergewinnung der Verursacher vieler typischer Krankheiten wie Staublunge und Krebs.

Nutzen des Edelmetalls Kupfer

Kupfer wird als hervorragender Wärmeleiter in den meisten Stromleitungen verwendet, außerdem wird es bei der Herstellung von Münzen benutzt. Auch Gold- Silber und andere Schmuckstücke werden mit Kupfer legiert. Kupfer ist weich und leicht formbar. Zusammen mit Zinn gehört es zu den ersten, von Menschen verwendeten Metallen. Große Abbaustätten sind aus Jordanien bekannt, dort wurde Kupfer schon 4.000 vor Christus industriell gefördert. Außer in Chile gibt es noch große Vorkommen in Australien, Serbien, Sambia und Indonesien. Es besteht eine starke Nachfrage nach Kupfer, allerdings wird der Kupferabbau durch starke Umweltverschmutzungen beeinträchtigt. Dieser Nachteil wird teilweise durch den hohen Nutzungsgrad des Metalls wieder ausgeglichen.

Foto: Jose Luis Stephens