Bremer Frühchen-Station nach erneuten Todesfällen geschlossen

Nachdem auf der Frühchen-Intensivstation im Klinikum Bremen-Mitte erneut Neugeborene gestorben sind, wurde die Schließung der Station beschlossen. Die Intensivstation wird gegenwärtig geräumt. Das Krankenhauspersonal hatte bereits am Mittwoch damit begonnen, die Station in eine nahe gelegene Klinik zu verlegen.

Erst im Janaur wurde die Frühchen-Station in der Bremer Klinik wieder eröffnet. Nach den erneuten Todesfällen hatte die Gesundheitssenatorin der Stadt Bremen, Renate Jürgens-Pieper (SPD), jedoch die Schließung der Intensivstation angeordnet.

Bremer Klinikum: Erneut zwei tote Frühchen

Der Grund für die erneute Schließung der Station sind zwei weitere Todesfälle bei Neugeborenen und das Wiederauftreten der gefährlichen Darmkeime, die mit den Todesfällen in Verbindung gebracht werden. Erst 2011 waren drei Neugeborene an den Bakterien gestorben. Daraufhin wurde die gesamte Station umgebaut und desinfiziert.

Es ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht einwandfrei geklärt, ob ein direkter Zusammenhang zwischen den gestorbenen Frühchen und den resistenten Keimen besteht. An beiden Kindern soll eine Obduktion vorgenommen werden, auch die Staatsanwaltschaft wurde bereits eingeschaltet.

Quelle der Darmkeime weiterhin unbekannt

Nach dem Tod von zwei weiteren Frühchen ist die Quelle der Keime, die für ihren Tod verantwortlich gemacht werden, noch immer unbekannt. Ein Bericht des Robert Koch-Instituts in Berlin, der anhand von Abstrichen, die bei rund 50 Angestellten des Klinikums durchgeführt wurden, soll Aufschluss über den Ursprung der Darmkeime geben.

Erst in diesen Tage wurde eine Probe aus dem Jahr 2009 untersucht. Die Probe enthielt den gleichen Bakterienstamm, der Ende vergangener Woche erneut auf der Instensivstation gefunden wurde und der für die Todesfälle aus dem vergangenen Jahr verantwortlich gemacht wird. Auch Aktenvermerke über weitere Keimbefunde sind erst jetzt aufgetaucht.

Geschäftsführer der Klinik, Diethelm Hansen entlassen

Eine weitere Konsequenz, die Gesundheitssenatorin Jürgens-Pieper aus den jüngsten Todesfällen zog, ist die Freistellung des Geschäftsführer des kommunalen Klinikunternehmens Geno, Diethelm Hansen. Die Senatorin begründete dies mit einem schleichenden Vertrauensverlust. Auch der Hygieniker der Klinik wurde von seinen Aufagben entbunden.