Bremen jubelt in Augsburg dank FCA-Keeper Giefer

Augsburg – Mit einem weiteren eklatanten Patzer hat Torhüter Fabian Giefer seinem FC Augsburg die nächste Niederlage eingebrockt und Werder Bremen unfreiwillig in die Champions-League-Region gehievt.

Der FCA-Schlussmann ließ eine einfache Hereingabe durch die Beine flutschen und ermöglichte damit Davy Klaassen in der 75. Minute das Tor zum 3:2 (2:1) der Bremer. Die in der Fußball-Bundesliga weiterhin ungeschlagenen Norddeutschen festigten am vierten Spieltag ihren Rang in der Spitzengruppe, während Augsburg vor dem Derby gegen die Bayern den nächsten Dämpfer kassierte.

Dabei hatten sich die Schwaben in einer ereignisreichen Partie nach einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand durch die Tore von Max Kruse (34. Minute) und Maximilian Eggestein (36.) zurückgekämpft und dank Ja-Cheol Koo (45.+3) und Philipp Max (47.) ausgeglichen. Dann aber brachte – wie schon bei zwei Fehlern in der Vorwoche beim 1:2 in Mainz – Giefer seine Vorderleute durch seinen Fauxpas um den Lohn.

Die 28.434 Zuschauer sahen bei spätsommerlichen Top-Bedingungen nach einem etwas zähen Start ein rasantes Fußballspiel mit vielen Chancen. Augsburg und Bremen versuchten, jeweils schnell das Mittelfeld zu überbrücken und zumeist mit hohen Bällen die Stürmer zu erreichen. Bei den Gästen war dabei Pizarro der Zielspieler, der erstmals nach seiner Rückkehr zu den Norddeutschen in die Stammelf berufen wurde.

Nach einer halben Stunde mit bestenfalls Halbchancen vor beiden Toren sorgten die Gäste mit einem famosen Zwischensprint für Aufsehen und die etwas überraschende Zwei-Tore-Führung: Zunächst konnte Kapitän Kruse nach einer Kainz-Flanke von links unbedrängt und aus kurzer Distanz einköpfen. Zwei Minuten danach traf Eggestein per Fernschuss.

Die Augsburger waren zwar geschockt. Mit dem Pausenpfiff aber konnte die Auswahl von Trainer Manuel Baum den Mutmacher bejubeln: Der eingewechselte Caiuby legte per Kopf für Koo auf, der volley traf.

Der Anschlusstreffer verfehlte seine Wirkung nicht, gleich nach dem Wiederanpfiff glichen die entschlossenen Fuggerstädter aus: André Hahn kämpfte sich rechts durch, flankte in den Rücken der Abwehr und dort hatte Max am langen Pfosten vor dem leeren Tor leichtes Spiel.

Augsburg drängte angetrieben von Kapitän Daniel Baier in dessen 250. Bundesliga-Partie sowie 300. Pflichtspiel-Einsatz für die Schwaben auf die Führung, Bremen blieb bei Kontern gefährlich. Es entwickelte sich ein phasenweise offener Schlagabtausch. Nachdem Pizarro per Kopf nur das Außennetz traf (54.), hätte Koo seinen zweiten Treffer des Nachmittags machen müssen: Eine starke Vorlage von Framberger drosch der Koreaner aber aus vollem Lauf freistehend über das Tor (62.).

Statt des erhofften Heimsieges folgte der Nackenschlag für den FCA und vor allem Keeper Giefer, der kurz nach seinem Fehler sogar von einigen Fans auf den Rängen ausgepfiffen wurde. Die letzte Chance auf das 3:3 hatte Michael Gregoritsch (88.), der Ex-Hamburger köpfte aber an den Pfosten.


(dpa)

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