Beim gebrauchten Seat Alhambra auf Schwachstellen achten

Berlin – Der Alhambra ist Seats Familienvan. Regulär ein Fünfsitzer, fahren auf der optionalen dritten Sitzreihe auch noch Oma und Opa mit. Raumwunder? Ja. Aber ein Tüv- und Pannenwunder ist das mit dem VW Sharan baugleiche Auto eher weniger.

Modellhistorie: Der Alhambra wird seit 1995 gebaut. 2010 kam die zweite Generation heraus, zum Modelljahr 2016 führte der Hersteller eine Modellpflege durch. Fortan fährt der Van mit mehr Sicherheitsausstattung, sparsameren Motoren, die sämtlich mindestens die Euro-6-Norm erfüllen, neuer Frontmaske, LED-Heckleuchten und aufgerüsteter Multimedia-Ausstattung.

Karosserievarianten: Der Van mit Schiebetüren hinten ist in Abgrenzung zu Minivans wie VW Touran oder Opel Zafira geräumiger.

Abmessungen: 4,85 m x 1,90 m x 1,72 m (LxBxH); Kofferraumvolumen: 809 l bis 2430 l (Fünfsitzer), 267 l bis 2297 l (mit dritter Sitzreihe).

Stärken: Mit Kind und Kegel und viel Gepäck lange cruisen. Denn der Alhambra ist nicht nur geräumig, sondern bietet viel Federungs- und auch Sitzkomfort selbst für Reisedistanzen. Als haltbar erweisen sich laut «Auto Bild Tüv Report 2020» bislang vor allem die Antriebswellen und die Lenkgekenke; auch Bremsschläuche und -leitungen werden bei der Hauptuntersuchung (HU) selten beanstandet.

Schwächen: Großes Manko sind die Achsenaufhängungen, die laut Report schon ab der ersten HU überdurchschnittlich oft mit Mängeln auffallen. Ebenfalls schon im jungen Autoalter in der Kritik: Bremsscheiben, die aufgrund des hohen Fahrzeuggewichts schnell verschleißen. Überdurchschnittlich oft quittieren auch das Frontlicht und die Blinker ihren Dienst. Ab der zweiten HU gibt es öfters Probleme mit der Abgasuntersuchung.

Pannenverhalten: Der ADAC schreibt mit Blick auf seine Pannenstatistik: «Der Alhambra zeigt ein uneinheitliches Bild, von Schlusslicht bis Mittelfeld ist alles dabei.» Vor einem Gebrauchtkauf also besser genau hinschauen und vor allem die Abgasrückführung und Batterien inspizieren lassen. Das sorgt bei Exemplaren vom Erstzulassungsjahr 2013 beziehungsweise 2013 bis 2016 für Panneneinsätze.

Motoren: Benziner (Vierzylinder, Frontantrieb): 110 kW/150 PS bis 162 kW/220 PS; Diesel (Vierzylinder, Front- und teils Allradantrieb): 85 kW/115 PS und 135 kW/184 PS. Hinweis: Auch der Dieselskandalmotor mit dem Kürzel EA 189 wurde verbaut.

Marktpreise (laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

– Alhambra 2.0 TSI Style (2014); 147 kW/200 PS (Vierzylinder); 95 000 Kilometer; 16 050 Euro.

– Alhambra 2.0 TDI Style Allrad Start&Stop (2016); 110 kW/150 PS (Vierzylinder); 74 000 Kilometer; 18 950 Euro.

– Alhambra 1.4 TSI Reference (2013); 110 kW/150 PS (Vierzylinder); 110 000 Kilometer; 12 000 Euro.


(dpa/tmn)

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